Weinbau in OÖ

Bis Ende des 17. Jahrhunderts hatte der Weinbau in OÖ eine lange Tradition. Die darauffolgende kleine Eiszeit bereitete den heimischen Rebkulturen schließlich ein allmähliches Ende.
Vor rund 30 Jahren machten sich die ersten Pioniere wieder daran, in Oberösterreich neue Weingärten anzulegen. Im Jahr 2004 wurde der OÖ Landesweinbauverband unter der Präsidentschaft von ÖR Ing. Karl Eugen Velechovsky gegründet, mit dem Ziel, den Weinbau in Oberösterreich qualitativ in eine positive Richtung zu entwickeln.

2008 wurde unter maßgeblicher Unterstützung des damaligen Agrar-Landesrates Dr. Josef Stockinger das OÖ Weinbaugesetz im OÖ Landtag beschlossen. Dieses Gesetz ebnete den Weg für die Anerkennung als eigene Weinbauregion Oberösterreich. Seither ist die Fläche sprunghaft angestiegen und aktuell (Stand 2023) sind in OÖ rund 100 Hektar Weingärten mit Reben bepflanzt – Tendenz erfreulicherweise weiterhin steigend!

Klima

Oberösterreich hat im Vergleich zu den traditionellen Weinbaugebieten in Österreich ein kühleres und feuchteres Klima. Für den Weinanbau in OÖ bedeutet das, ein besonderes Augenmerk auf klimatisch begünstigte Lagen zu legen, welche eine lange Reifezeit der Trauben gewährleisten.

Viele Weinbaugebiete haben zunehmend mit den Auswirkungen des Klimawandels zu kämpfen (Trockenheit, Hitzestress, niedrige Säure, hohe Zucker- und Alkoholwerte). Gerade diese Veränderung bietet in OÖ die Möglichkeit, leichte, frische und fruchtige Weine mit einer ausgewogenen Harmonie zu erzeugen.

Böden

Oberösterreich zeichnet sich als Weinbauland durch seine Vielfalt aus. Über das gesamte Bundesland hinweg herrschen äußerst heterogene und vielfältige Bodenverhältnisse. Die Palette reicht von schweren Lehmböden über Lösslehm, Schotter, Urgesteinsverwitterungsböden, Kalkkonglomerat und verwittertem Sandstein bis hin zu leichten Schwemmlandböden.

Entsprechend der unterschiedlichen Bodenverhältnisse entstehen höchst unterschiedliche Weintypen und -charaktere, die die Einzigartigkeit und Besonderheit des Weinbaus in Oberösterreich unterstreichen.

Winzer

Derzeit stellen sich knapp 40 Winzer in Oberösterreich der Herausforderung des professionellen Weinanbaus. Auf rund 100 Hektar Rebfläche wird aktuell Wein kultiviert und die Anbaufläche wächst jährlich weiter.

Die Verbreitung der Reb-Kulturen umfasst das gesamte Bundesland mit einer erkennbaren Konzentration entlang der Donau und im Zentralraum zwischen Linz, Wels und Steyr.

Zu den Winzern

Rebsorten

Über 70 verschiedene Rebsorten werden im Land ob der Enns angebaut.
Rund zwei Drittel der Rebfläche ist mit weißen Trauben und ein Drittel mit roten Trauben bepflanzt.

Diese Vielfalt ermöglicht eine große Bandbreite unterschiedlicher Weintypen und -charaktere, welche die Besonderheit des oberösterreichischen Weines wiederspiegeln.

Bei den weißen Rebsorten dominieren:

Grüner Veltliner 12 ha
Chardonnay 6,3 ha
Gelber Muskateller 4,7 ha
Sauvignon Blanc 3,9 ha
Donauriesling 2,6 ha (PIWI)
Müller x Thurgau 2,5 ha
Muscaris 2,5 ha (PIWI)
Donauveltliner 2,3 ha (PIWI)
Bronner 1,4 ha (PIWI)
Blütenmuskateller 1,1 ha (PIWI)

Bei den roten Trauben überwiegen:

Muscat bleu 5,1 ha (PIWI)
Zweigelt 4,3 ha
Blauer Burgunder 3,5 ha
Concordia 2,2 ha
Blauer Wildbacher 1,1 ha
Roesler 1 ha (PIWI)
Cabernet Sauvignon 0,8 ha

Die sogenannten PIWI-Sorten (Pilzwiderstandsfähige Sorten) werden neben den klassischen Rebsorten in OÖ immer wichtiger für die ökologische Weinproduktion, da diese gegen viele Krankheiten und Schädlinge deutlich mehr Widerstandskraft zeigen und daher weniger Pflanzenschutz benötigen.